Elektronische Musik ist anders ...

Der Begriff 'Elektronische Musik' wird inzwischen von den verschiedensten Musikrichtungen benutzt, die in irgend einer Weise elektronische - oder elektroakustische Musikinstrumente benutzen. 

So ist die ursprüngliche Bedeutung des Begriffes E.M. fast schon in Vergessenheit geraten.

Heute wird E.M. gerne mit den popularmusikalischen Stilen wie die 'Berliner Schule' um Tangerine Dream und Klaus Schulze, Meditationsmusik, New Age, allgemeine Synthesizermusik (Synthiepop) und den großen Bereich der Techno-Musik mit all ihren individuellen Stilen gleichgesetzt.

Elektronische Musik jedoch ...

- grenzt sich gegen die Musik mit mechanischen Musikinstrumenten ab.
- hebt den Klang gegenüber der Struktur und Form hervor.
- hebt die europäischen und außereuropäischen Ton-Skalen auf.
- hebt den metrisch geprägten Rhythmus auf.

- verlangt nach neuen Aufführungsformen, da sie aus Lautsprechern kommt.


- klingt so👂🏼

Weitere Stimmen dazu ...

"Ich glaube, der Einsatz des Geräuschs zur Herstellung wird zunehmen, bis wir zu einer Musik gelangen, die mit Hilfe elektronischer Instrumente produziert wird, die uns sämtliche Klänge, die das Gehör wahrnehmen kann, zur Verfügung stellen wird." -1937

"Da sich (...) auf elektronischem Wege Klänge und Klanggestalten erzeugen lassen, welche die traditionelle Musik nicht kennt, und da allgemein die sinnvolle Anwendung elektronischer Klangerzeuger jenseits der Grenzen zu suchen ist, die den mechanischen Musikinstrumenten gesetzt sind, versteht man unter elektronischer Musik die neuartige, metamusikalische Klangwelt."

"Musik ist nicht schon dann "elektronisch" zu nennen, wenn sie sich elektronischer Hilfsmittel bedient, da es hierzu keineswegs genügt, die bereits vorhandene Tonwelt oder gar eine bestehende Musik ins Elektroakustische zu übertragen."

"Elektroakustische Musik ist ein Terminus, der als wörtliche Übersetzung von (frz.) "musique électroacoustique" (ein Begriff aus der Musique-concrète-Nachfolge, wie er etwa von L. Ferrari gebraucht wird) neuerdings in deutschsprachigen Publikationen (97) benutzt wird obwohl sich hier wie in ganz Europa und in Amerika der Begriff E.M. (musica elettronica (italien), elektronisk musik (Schweden), elektronische muziek (Niederlande), musiqué electronique (Belgien und Frankreich), elektronická hudba (Tschechoslowakei) usw.) bzw. electronic music seit fast 20 Jahren durchgesetzt hat (→ Terminologie)" 

-Das Lexikon der elektronischen Musik, Regensburg 1973, S. 75

"Elektronische Musik bezeichnet Musik, die durch elektronische Klangerzeuger hergestellt und mit Hilfe von Lautsprechern wiedergegeben wird. [...] Bis heute besteht eine Kontroverse in der Terminologie, da einerseits ein wissenschaftlicher Begriff der Akustik und gleichzeitig aber auch ein Oberbegriff über neue Musikstile der Unterhaltungsmusik gemeint ist. Andererseits kategorisiert man mit elektronischer Musik auch eine Gattung der Neuen Musik, wobei sich hier der Begriff der Elektroakustischen Musik etabliert hat.

"Ziel der elektronischen Musik ist die Entdeckung neuer Klangräume, deren breites Spektrum die Geräuschkomponente einschließt und hinsichtlich Tonhöhe, Tondauer, Klangfarbe und Geräuschform Kombinationen von unendlicher Variabilität zulässt. Als Material für neuartige Klangformen dienen reine Töne (Sinusschwingungen), Geräusche (z. B. weißes Rauschen), Tongemische und Impulse."